Berichte von 08/2016

Die Frage aller Fragen!!!

Dienstag, 23.08.2016

Die Zeit vergeht... Des is der Wahnsinn. Das muss daran liegen, dass wir die beste Zeit unseres Lebens haben. Bis jetzt. 

 


Nachdem wir unsere Zelte in Kona auf Big Island abgebrochen haben ging es für uns wieder mit dem Bus auf die Ostseite der Insel. Unser erster Stop sollten die Akakka Falls sein, also fuhren wir mit dem Bus einmal um die Insel herum und stiegen quasi fast mitten im Niergendwo aus. Der Weg wurde schon im Vorhinein überprüft und festgelegt welchen wir mit unseren Billig Drahteseln sofort nach Ankunft aufnahmen. Angenehme 35 Grad in der Mittagssonne und eine ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit machten uns das Ganze nicht so einfach. Noch dazu kam, dass es gefühlte 100 km nur steil bergauf ging. Zum Glück nur gefühlt. Nach 2 ½ Stunden hatten wir die 8 km geschafft und waren wirklich froh endlich am Ziel zu sein. Nach einer Stärkung, einem ausgedehnten Spaziergang durch das Tal der Wasserfälle machten wir uns auf den Rückweg und zu unserer nahegelegenen Übernachtungsstätte. Zum ersten Mal übernachteten wir in sogenannten Cabins worin einzig und allein zwei Hängematten waren. Loreen fragte uns doch gleich ob wir dafür etwas zahlen mussten. XD


Gut ausgeschlafen, mehr oder weniger, fuhren wir am nächsten Tag in die Ortschaft Volcano. Der Name in dieser kleinen Stadt ist hier Programm. Nur wenige Kilometer von einem der aktivsten Vulkane auf der Erde quartierten wir uns in einer gemütlichen und für Hawaii ziemlich günstigen Pension ein. Noch am gleichen Abend fuhren wir zum besagten Vulkan um einmal den Blick in das Innere unserer schönen Erde zu wagen. Ein weiteres unbeschreibliches Ereignis fügte sich unserer Liste an. Naturschauspiele wie diese zu sehen lässt einen als Mensch doch immer wieder ziemlich klein und unbedeutsam vorkommen.


Am 1.7. wars endlich so weit. Linh und Michi kamen den weiten Weg nach Hawaii auf die Insel Oahu um uns zu besuchen. Nachmittags haben Sari und ich uns noch entschieden unseren Leihwagen ein kleines Upgrade zu besorgen und tataaaa. Schon hatten wir einen brandneuen Jeep Wrangler Cabrio. Und das ganze sogar noch ohne Führerschein. XD der war immer noch in San Francisco. Anscheinend reicht es nur den Personalausweis her zu zeigen und schon klappts auch mit dem Mietwagen.


Überraschenderweise waren die zwei nach ihrer 21 Stunden reise und den 12 Stunden Zeitunterschied erstaunlich fit. Wir machten uns also auf Richtung Nordseite der Insel und verbrachten unseren ersten gemeinsamen Abend mit ausreichend Bier und guter Laune. Michi und ich waren sogar bis Tagesanbruch noch am Strand bis uns Mama Linh ins Hostel holte und den Tag bzw. die Nacht für beendet erklärte. ;) Spaß


Im Nachhinein muss man feststellen, dass wir mehr Zeit für Hawaii einplanen hätten müssen. So kam es natürlich, dass die 6 Nächte wahnsinnig schnell vergingen. Wir nutzten das natürlich aus, ein Auto zu haben, also entschieden wir uns so viel wie möglich der Hauptstadtinsel von dem Staat Hawaii zu erkunden. Auf unseren Trips gings des Öfteren einfach auch einmal ein zwei Ortschaften weiter um dem Regen zu entfliehen. Auf der Liste waren Waikiki Beach, Pearl Harbour und natürlich ein einmaliger 4. Juli mit typischen US Amerikanischen Independence Day und dem Geburtstag meiner Sari. Für mich persönlich einer der wichtigsten Tage in diesem Jahr. Geplant war am Abend an unserem Strand mit Michi und Linh eine Überraschung für Sara zu organisieren in Form von Fakeln, unzähligen Kerzen und bei Sonnenuntergang wollte ich sie dann endlich fragen ob sie mich denn heiraten möchte... Leider hatte das Geburtstagskind andere Pläne... Ein Feuerwerk und eine Parade möchte sie sehen. Aha. Dachte ich mir. Naja. Wird ma schon hinbekommen. Immerhin hab ich noch mit Michi am selben Tag zumindest den Ring für mein Vorhaben organisieren können. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir alle in die nächste Ortschaft um dort ein Kanu und zwei Stand up Paddle boards auszuleihen. Danach fuhren wir wieder zurück zu unserem Hostel und gingen in die Waimea Bay zum Baden. Der Plan für den Abend stand immer noch nicht und ich wurde immer aufgeregter was ich zwischendurch mit ein zwei Bierchen versuchte zu bekämpfen. Am Strand entschieden wir uns dann endlich, dass wir abends mit dem Bus in ein ebenfalls auf der Nordseite gelegenes Hotel fuhren um dort ein Feuerwerk anzuschauen. Endlich. Ein Plan. Und ein Feuerwerk. Ein Feuerwerk auf Hawaii. Perfekt für mein Vorhaben. Linh und Michi wurden von mir natürlich in mein Vorhaben eingeweiht und konnten es glaub ich genau so wenig erwarten, dass ich endlich frage. Wir waren also am Turtle Bay Resort angekommen und es war so weit. Das Feuerwerk hat begonnen. Je länger es ging umso weicher wurden meine Knie. Nachdem sich Linh schon das dritte mal umgedreht hatte und auf den Moment wartete habe ich allen Mut zusammengefasst und ging vor Sari auf meine Knie. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr was ich alles gesagt habe, nur das eine: „Würdest du mich eventuell heiraten???“ XD Es war ein unbeschreiblicher Augenblick für mich. Die Außenwelt ist total verstummt. Ich war mit Sari komplett alleine und wusste so gar nicht richtig was da eben passierte. Und... Sie hat JA gesagt!!!!!!!!!!!!!! Jetzt hatten wir noch einen Grund mehr zu feiern und genossen das Leben in vollen Zügen und großen Schlücken.
Ein bisschen verkatert, verschlafen und noch nicht so ganz in dieser Welt angekommen sind wir am nächsten Tag nach einem deftigem Frühstück mit Ei, Bacon und Toast zu einem der berühmtesten Orte auf der Insel Oahu gefahren: Pearl Harbour. Weltweit bekannt wurde der Hafen durch den Angriff der japanischen Streitkräfte am 7. Dezember 1941, was zugleich den Kriegsbeitritt der US Amerikaner bewirkte. Eines der gesunkenen Schlachtschiffe an diesem Tag war die USS Arizona, die noch heute auf dem Grund des Hafens liegt und für 1102 Besatzungsmitglieder nach wie vor die letzte Ruhestätte beheimatet. Ein weiteres historisches Schiff im Hafen von Pearl ist das Schlachtschiff USS Missouri mit dem Spitznamen Mighty Mo. Am 2. September 1945 wurde auf dem Vordeck der Missouri Geschichte geschrieben. In der Bucht von Tokio haben japanische Regierungsvertreter die bedingungslose Kapitulation unterzeichnet und somit das Ende des 2. Weltkriegs eingeleitet.

 


Nach nur sechs gemeinsamen Nächten auf Hawaii ging es für uns alle zurück auf das Festland in die Stadt San Francisco. Nach einem angenehmen 6 Stunden Flug, kurzem warten am Gepäckband fuhren wir mittels Shuttle Service weiter Richtung Carrental Station. Linh und Michi haben sich dazu entschieden ihr gebuchtes Gefährt aufwerten zu lassen und einen SUV bekommen, um mit uns das Leben als Reisende in einem Auto zu 100 % zu teilen. XD Dank unseren vorherigen Besuch in der schönen Stadt am Pacific haben wir für die erste Nacht gleich ein stilles Örtchen direkt am Meer ausgewählt zum Schlafen, wo Sara und ich schon vor Hawaii waren. Am ersten Tag in San Fran stand ein bisschen Sight Seeing auf dem Programm. Downtown, Chinatown, Fishermanns Warf mit seinen berühmten Seelöwen, dem Pier 39 und natürlich die Golden Gate Bridge. Atemberaubend. Immer wieder. Leider war sie dieses Mal, wie anscheinend so oft in etwas Nebel eingehüllt. Allerdings tat das unserer Freude keinen Abbruch und wir marschierten zu Fuß halb über die Brücke. Schon nach ungefähr einem Drittel der Länge konnte man des Öfteren kleine Schiffchen, große Frachtschiffe und auch Seelöwen unter der Brücke durchschwimmen sehen. Kurz darauf allerdings konnten wir fast unseren Augen nicht trauen was wir sahen. Ein oder mehrere Wale waren unmittelbar unter uns im Wasser auf ihren Fresszügen zu beobachten. Leider haben wir nicht rausgefunden was genau es für welche waren, allerdings hatten diese schon eine beachtliche Größe was uns doch schon sehr gefreut hat das mit zu erleben. Außerdem haben wir uns eine Whalewatchingtour gespart. ;)


Am nächsten Tag sollte es dann von einem der Piers auf die berühmte Insel Alcatraz gehen. An den Verkaufsständen der Fährkarten wurden wir allerdings böse überrascht. Nächste verfügbare Tour: 15.8.2016. Nachdem wir erst vermuteten es sei ein Fehler mit der Monatsanzeige gewesen, fragten wir am Schalter nach und uns wurde doch tatsächlich erzählt man müsse mindestens ein Monat im Vorraus reservieren. Gut. Ist notiert für den nächsten SF Aufenthalt. Hilft alles nichts. Dar wir sowieso einige Kilometer bis nach Chicago über Los Angeles vor uns hatten, haben wir uns dazu entschieden uns Richtung Süden auf zu machen. Immer entlang der Küste auf einem der ältesten und schönsten Highways der USA. Dem Highway No 1.


Ein Stop auf diesem Teilstück war Santa Cruz, mit seinem Boardwalk direkt am Strand was wohl bei uns so ähnlich heißt wie ein Rummel oder der Wiener Prater. Nach einer wirklich überraschend wilden Fahrt mit der dort größten Nostalgie Achterbahn bewegte sich unser Konvoi weiter Richtung LA. Spät abends sind wir auch endlich in einer der Vorstädte von Los Angeles angekommen, wo wir auf einem Walmartparkplatz unser Lager aufschlugen und noch bei ein paar Bierchen den Abend ausklingen liesen. Immer unter Beobachtung des dort anscheinend ansässigen Koyotenpärchens.


Ich persönlich habe mich in LA am meisten auf die Universal Studios gefreut. Das vollkommen zu recht. Es war sogar noch besser als ich es in Erinnerung hatte. Noch dazu wurde einiges erweitert und neu aufgebaut. Unter anderem ein riesiger Themenbereich über und um die ganze Welt von Harry Potter, was die Linh sprichwörtlich in den siebten Himmel schweben lies. XD Ich versteh zwar immer noch nicht wie man sich als eingeschworener Fan keinen Fidibus (oder wie des Holzsteckerl von dem auch heißt) kaufen kann... Andere Attraktionen wie zum Beispiel der Transformer 3 D Rollercoaster oder etwa die Jurrasic Park Wasserbahn waren der Wahnsinn. Getoppt wurde das allerdings von der einstündigen Rundfahrt durch die Studios, wobei man dem Weißen Hai seinen Zähnen nur knapp entkommt, mittendrin in einem Kampf zwischen King Kong und zwei ausgewachsenen T Rexxen ist und einer U Bahn Katastrophe nur mühevoll entflieht. Atemberaubend...


Weiter immer weiter. Nachdem wir der Millionenstadt den Rücken kehrten gings Richtung Osten. VEEEEEEEEEEEEGAS BABYYYYY!!!!!!!!!! Kurz zuvor hatten wir am Hoover Damm noch einen Hitzerekord miterleben dürfen. 49° C hat unser Thermometer angezeigt. Nach kurzem Stopp, Fotos und 1 minütigem beratschlagen war schnell entschieden, dass wir in unsere klimatisierten Autos flüchten und die Reise fortsetzen. VEEEEEEEEEEEGAS BABYYYYYYYY!!!!!!! Dort war es zwar nicht sonderlich kühler aber trotzdem ein sau geiles Gefühl dort anzukommen. Wie aus dem nichts taucht plötzlich diese unrealistische Stadt auf und schreit regelrecht danach, sein ganzes Geld auf den Kopf zu hauen. XD aber wir waren stark. Zum Glück sind alle Hotels, beziehungsweise Casinos auf angenehme kühle 20 ° klimatisiert und dank den meist unterirdischen Verbindungen oder sogar durch Trambahnen verbunden muss man auch nicht so viel Zeit im Freien, also in der Hitze verbringen. Zum Zocken. Naja. Sara und ich haben nicht das große Geld gemacht oder sonderlich viel Glück beim gambeln gehabt. Spaß hat es trotzdem sehr gemacht. Vor allem unsere Viererrunde am Glücksrad zur späten Stunde war ziemlich lustig. Das mit Abstand geilste meiner Meinung nach war die Achterbahn auf dem Dach des New York New York Casinos in der wir uns eine Runde genehmigten. Wenn man so über den Las Vegas Boulevard schlendert hat man innerhalb zwei Stunden schon fast eine halbe Weltreise hinter sich. Von Ägypten über Rom nach Paris, durch den Dschungel und vorbei an riesigen futuristischen Gebäuden glaubt man in einer anderen Welt zu sein. So schön und auch verrückt es in dieser Stadt ist ging die Reise für uns vier zwei Tage später wieder weiter.


Auf dem nächsten Teilstück nahmen wir noch ein Stück der historischen Route 66 mit und kamen am späten Abend auf einem Parkplatz unmittelbar neben dem Grand Canyon an. Von unserem Standort auf der südlichen Seite des Canyons konnte man nachts sogar den Waldbrand auf der Nordseite beobachten wie er im dunklen vor sich dahin flimmerte. Als am nächsten Morgen die Wecker ziemlich früh schrien schauten zwar alle noch ein wenig verträumt, aber bei dem Anblick des atemberaubenden Naturschauspiels, das uns bei Sonnenaufgang geboten wurde war jegliche Müdigkeit sofort vergessen.

   


Sari und ich haben uns entschieden Linh und Michi nicht bis nach Chicago zu begleiten wie geplant, weil wir schon eine Woche später wieder ganz im Westen sein müssten, um bei unserem bereits bekannten Arbeitgeber, dem Sparkling Hill, zu sein. Das Ende unserer gemeinsamen Reise sollte Albuquerque sein im Bundesstaat New Mexiko. Nach einem letzten gemütlichen Abend am Truckstop zwischen unseren Autos mit Blick über das Revier von Walther White alias Heisenberg haben wir uns am nächsten Tag vor dessen Haus kurz und schmerzlos verabschiedet. Es war tatsächlich ein bisschen leichter als die Verabschiedung zu Hause, allerdings freu ich mich doch schon wieder riesig die beiden zu umarmen wenn wir wieder zurück sind. Im nach hinein muss man sagen wir hätten vielleicht das eine oder andere besser, beziehungsweise anders planen sollen, aber die Zeit, die wir hatten war sau geil. Ein dickes Dankeschön an unsere beiden Besucher noch einmal und liebe Grüße!!!!


Für die zwei ging es also noch einige tausend Meilen weiter nach Chicago, wobei Sari und ich den Weg Richtung Norden einschlugen. Nach dem Motto quer Feld ein durchfuhren wir wieder einige Landschaften wie man sie sonst nur aus Dokumentationen kennt. In Salk Lake City haben wir uns noch einen lang ersehnten Wunsch erfüllt. Ein eigenes Kanu. Da die Preisspanne für ein Leihkanu von ziemlich teuer bis unbezahlbar geht war für uns schnell klar, dass die nächste Anschaffung ein solches Teil werden sollte. Der Einkauf war auch innerhalb von 15 min erledigt und wir konnten uns dem Transport und der Sicherung unserer neuen Ladung widmen. Weitere 15 min und 5 Spanngurte später war unser Prachtstück aufs Dach gepackt und weiter ging es.


In unserer schon fast Heimatstadt Vernon angekommen meldeten wir uns bei unseren Verantwortlichen für das Mitarbeiterhaus und bezogen unser Zimmer. Wieder zurück im Luxus (Dusche, Bett, eigenes WC) arbeiten wir also schon drei Wochen und sind erneut voll im Arbeitsalltag drin.

Heute in drei Wochen ist es dann endlich so weit. Mama und Bab kommen endlich zu Besuch und sind über drei Wochen mit uns unterwegs. XD

 


In diesem Sinne: