Berichte von 06/2016

Hawaii

Samstag, 25.06.2016

So. Etz wird's mal wieder Zeit ein paar Erlebnisse zusammen zu fassen.

Seit unserem letzten Eintrag ist ja doch schon einige Zeit vergangen und auch einiges geschehen.

Nach unserem sechs wöchigen Aufenthalt im Sparkling Hill Ressort nahe Vernon ging es dann endlich weiter Richtung Süden. Vor uns lagen ca 2500 km nach San Francisco, für die wir etwas länger als eine Woche Zeit hatten. Für nordamerikanische Verhältnisse ein Katzensprung. XD Die erste Hürde galt es an der Grenze zu überwinden. Nach unserem Aufenthalt Ende März in New York hatten wir von den US amerikanischen Behörden ein Zettelchen in unseren pass geheftet bekommen, dass uns einen Aufenthalt bis einschließlich 15.6.2016 in den USA erlaubt. Problem war aber, dass wir zwischendurch wieder in Kanada einreisten und unser Flug von San Francisco nach Hawaii am 13.6. ging... Bei der damaligen Ausreise vergaßen wir das Visum einem kanadischen grenzbeamten zu übergeben und so ein neues bei Wiedereinreise zu beantragen. Nachdem wir vergeblich um Hilfe und Rat in unserer sogenannten Facebook work and travel Kanada Panikmacher Gruppe fragten und dabei auch nicht schlauer wurden hieß es dann probieren geht über studieren. Und siehe da. Nachdem wir an der Grenze einige Fragen beantworteten unsere Daten angaben und die 15 Dollar für das Visum bezahlten war alles nach 10 Minuten erledigt. Das Visum wurde in unseren pass getackert und wir hatten wieder 90 Tage neu zur Verfügung für unseren Aufenthalt. Klingt alles etwas verwirrend. War es auch. Im nachhinein ist aber doch alles gut gegangen und wir setzten unsere Reise fort.

Erstes Etappenziel war für uns Seattle. Am Pazifik gelegen war es für uns der perfekte Einstieg auf den Highway 101 South immer der Pazifikküste entlang. Diese Straße, die die drei westlichsten Staaten (Washington, Oregon, Kalifornien) der USA verbindet wird wiederum als eine der schönsten der Welt umworben... Typisch Amis. ??

Wir müssen allerdings zugeben dass es doch schon einige Stellen gab bei denen wir schon ziemlich ins staunen kamen. Unsere Schlafplätze die wir während dieser Woche fanden waren allesamt recht unterschiedlich. Von McDonald's Parkplatz über Nationalpark bis hin zum Klippenparkplatz war alles dabei.

Wir kamen so gut voran, dass wir sogar weniger als eine Woche brauchten um San Francisco zu erreichen. An unserem ersten Tag galt es einen geeigneten Platz zum nächtigen zu finden, was in den Städten an sich immer etwas schwieriger ist als mitten im niergendwo.

 

Durch Zufall fanden wir am Nordende der Golden Gate Bridge ein perfektes Plätzchen für uns. Noch unter Tags konnten wir die Bridge zu Fuß überqueren und abends vor der Skyline San Franciscos unser Abendessen genießen. Meiner Meinung nach der beste Platz der ganzen Stadt. Und sogar noch für umsonst. In San Francisco selber haben wir dann noch einige der wichtigsten Touristischen Anlaufpunkte besucht, einen Tag am Strand verbracht und uns dann auf den Flug nach Hawaii vorbereitet. Da wir ohne Koffer bzw nur mit Handgepäck reisen ist es für Sara doch wieder eine ziemliche Herausforderung das passende Zeug für drei Wochen zu finden. Nach einer guten Stunde und einem Becher Wein war dann alles geschafft. Am nächsten Tag war erst einmal angesagt die Örtlichkeit unseres Dauerparkplatz für unseren Chevy zu finden. Check geschafft. Um 6:05 sollte dann eigentlich ein Shuttleservice vor der Türe stehen der uns zum Flughafen bringen sollte. Im vorhinein waren wir schon etwas skeptisch dar wir schon öfters negative Erfahrungen machen mussten was das Thema Shuttle angeht. 06:15... Immer noch keiner da. Macht ja nichts. Wir haben Zeit. 06:25.. Schön langsam wurden wir nervös. Zu Fuß ist es eindeutig zu weit. Taxi war keins zu sehen. Handy war nur für Notrufe freigeschaltet und ich bin mir nicht so sicher ob meine amerikanischen Kollegen dies als solches anerkannten... Um 6:30 beschlossen wir uns mit dem Auto zu der nächst gelegenen Tankstelle aufzumachen und von dort aus den Kundenservice zu kontaktieren. Gesagt getan. 6:45 war das Shuttle da und wir wurden zum Flughafen gebracht. Noch eine kleine Extrarunde an den Gates gedreht weil unser Fahrer irgendwie nicht den Sinn eines Scheibenwischers kannte und somit zwei mal am Hawaiian Air Schalter vorbei huschte.

Alles halb so wild. Lustige Geschichte, wieder mal, für unsere Erinnerungen.

 

Aloha!!! Hawaii!!!

Nach 6 Stunden Flug zur Insel Oahu und einer weiteren zu unserem Endziel Hilo auf Big Island (Hawaii) waren wir froh angekommen zu sein. Noch ein Wort zur Hawaiian Airline. Enttäuschend. Aber das sollte uns nicht weiter stören. Schließlich sind wir zum Urlaub hier und die Zeit zu genießen. Wir haben ja gelesen, dass es auf der Ostseite der Insel öfter regnet als auf der West Seite. Aber, dass es drei Tage und Nächte nur durchschüttet... Das war selbst uns zu viel. Zu unserer Überraschung hat das Billig Zelt aus dem Baumarkt zu 98%dicht gehalten. Und das möchte was heißen bei diesen Wassermengen.

Auf jeden Fall haben wir uns dann dazu entschieden wieder mal dem ungemütlichen Wetter zu entfliehen und machten uns mit dem Bus auf den weg zur West Seite der Insel die unter anderem auch als Sonnenseite bekannt ist. Im vorhinein haben wir uns erkundigt dass in Kona (Westseite) der Leihwagen ungefähr die Hälfte kostet als in Hilo. Also sind wir mit dem Bus (2 Dollar pro Person) nach Kona gefahren zum nächst gelegenen Halt des Flughafens und teilten uns von dort aus ein Taxi mit einer anderen Reisenden zu den Mietautostationen beim Flughafen. Blöderweise befindet sich aber meiner und Saras Führerschein in unserem Auto in San Francisco. Also gibt's auch keinen Leihwagen... Joa. Bisl grantig war ich zu dem Zeitpunkt schon. Gut dass die Sari da is. XD Neuer Plan: Per Anhalter zurück nach Kona um dort eine Unterkunft zu finden. Notfalls haben wir ja das Zelt dabei. Kurz um. Hawaii ist ein sehr teueres Pflaster. Wir entschieden uns dazu zwei Nächte in einem der etwas unserer Meinung überteuerten Hotels einzubuchen nachdem wir mitbekommen haben dass es hier überdurchschnittlich viele Menschen gibt die auf der Straße leben und das wild campen nicht sonderlich begrüßen. Während unseres Aufenthaltes kam dann Sari die Idee dass wir uns zwei Fahrräder kaufen könnten, mit diesen die Insel erkunden und somit einiges an Geld sparen weil es doch noch billiger kommt als welche zu leihen. Gesagt getan. Bei dem uns vertrauten walmart gab es auch gleich die passenden Objekte. Gekauft und los ging es. Angesichts der vielen fragenden Blicke waren wir ziemlich schnell sicher dass das wohl hier nicht so viele Menschen machen. Aber die jenigen die wir trafen fanden es eine super Idee.

Unser erstes Ziel sollte der etwas näher gelegenen Campingplatz direkt am Meer sein. Nach einer Stunde Fahrt kamen wir endlich an und wurden dann eines besseren belehrt, dass man Reservierungen und vor allem Zahlungen nur per Internet durchführen kann. Auf die Frage hin ob der freundliche Wachmann nicht mal ein Auge zudrücken kann und uns für eine Nacht ohne Reservierungen rein lassen würde bekamen wir nur Gelächter zur Antwort. Zum Glück unserer Seits kam eine Art Hausmeister des nebenan gelegen Golfclubs und fragte uns ob wir Hilfe bräuchten. Wir schilderten ihm unsere Lage und nach ein zwei Minuten überlegen sagte er zu uns, dass er jetzt Feierabend hätte und uns samt Fahrräder mit seinem Pickup zu einem Ort 20 km nördlich bringen kann wo er des öfteren mit seiner Familie campt. Von dem Punkt am Highway, an dem er uns absetzte ging es noch ungefähr 4 km durch Lavagestein , eine Art Steppe und einem kleinen Wald mit unzähligen Nadel und Stachelbäumen. Nach ca einer Stunde wandern haben wir dann den für uns und den Tag perfektesten Strand auf der ganzen Welt entdeckt. Mutterseelenallein schienen wir mitten im nirgendwo zu sein. Herrlich. Wir hatten genug Wasser und Proviant für zwei Tage dabei. Es ist wirklich ein besonders schönes Gefühl am Strand abends in sein Zelt zu klettern. Geschützt vor allem was da so rum kreucht und fleucht, und beim einschlafen durch das Netz den Sternenhimmel zu beobachten. Zwei Nächte verbrachten wir an diesem Strand und hatten dann geplant zu einer Nahe gelegenen Bucht zu fahren und unsere Reise fortzusetzen. Rucksäcke gepackt. Zelt abgebaut. Los ging's... Wenn da nicht die zwei Platten in unseren Vorderreifen wären... Irgendwie ist das Glück nicht so auf unserer Seite. Aber was soll's. Flickzeug oder gar Ersatzschläuche hatten wir natürlich nicht. Geschweige denn eine Luftpumpe. "Zwoa neie Radl. Da werd ma etz ned glei an platten ham... " erinnerte ich mich vor drei Tagen im walmart gesagt zu haben. Stimmt ja. Wir hatten auch gleich zwei Platten XD. Naja. Wir schoben also unsere lamen Drahtesel zum highway. Wieder durch das Lavagestein, der Steppe und diesen drecks Stachelbäumen!!! Entschuldigung... Am highway angekommen gingen wir dann erst einmal zu der Einfahrt von dem Strand der unbedingt besucht werden musste. Wenn wir die 20 km gehen müssten dann wäre es sowieso besser das zu machen wenn es dunkel ist. Nach einer guten Stunde marsch in der Mittags Hitze erreichten wir die Einfahrt zum Beach. Vor uns lag ein pech schwarzes Lavafeld.(natürlich versteinert) dennoch ein sehr komischer Anblick. Dank Google maps wussten wir, dass es ungefähr 4 km bis zum Pacific waren....

Herzlichen Glückwunsch. Dachte ich mir. Und los ging's. Wir gingen keine 30 Meter. Da hielt schon der erste Pick Up. Die Fenster gingen runter. "Do you need a lift!?!?!" schrie der Fahrer raus und ich glaub wir waren schneller auf seiner Ladefläche als wir überhaupt antworteten. Das ging einfach. Der Strand war wirklich wunderschön. Schildkröten könnte man beim tauchen beobachten und in der Ferne am Horizont konnte man die berühmten Hawaiian Spinner Dolphins beim springen zusehen.

Den Rückweg zum highway legten wir wieder auf einer Ladefläche eines anderen Trucks zurück. Auf dem highway selbst versuchten wir wieder zu trampen. Keine 5 Minuten hat es gedauert bis uns eine Familie auf ihren Pickup mitgenommen hat. Auf unserem letzten Teilstück nahm uns dann eine Frau mit die uns gleich zu einem motel gebracht hatte, wo deren Freundin arbeitet. Seit dem wir hier angekommen sind können wir Hawaii so richtig genießen. Wir haben Sonne den ganzen Tag. Strände sind gut zu erreichen mit unseren reparierten Rädern die übrigens 4 platte reifen hatten und aus dessen Mantel wir ungefähr 100 Dornen rausgeholt haben. Wir haben uns noch ein kleines Bodyboard zugelegt mit dem man die doch ziemlich gigantischen Wellen runter fetzen kann. Außerdem hab ich glaub ich geschafft in einer Welle meinen Hinterkopf mit den Zehen zu berühren. Hat bestimmt lustig ausgeschaut. Und meine Wirbel haben's auch gut mitgemacht.

Ein Highlight muss ich noch hervor heben. Gestern waren wir zum ersten mal bei einem Nachttauchgang mit Mantarochen!!! Ein unglaubliches und wirklich einmaliges Erlebnis!!! Bei völliger Dunkelheit sind wir Ca 12 m Tief am Grund des Meeres gesessen und haben das Schauspiel wenige Zentimeter über unseren köpfen beobachtet. Die hellen Taschenlampen die jeder Taucher mit sich dabei hatte lockten Plankton an und dieser dann mindestens 30 Mantas!!! Bis zu 4,5 m breit war der größte. Ein Spektakel dass man unbedingt erlebt haben muss.

Nächsten Freitag bekommen wir Besuch von der anderen Seite der Welt. Linh und Michi kommen auf die Insel Oahu. Wir freuen uns schon tierisch die beiden zu sehen und mit ihnen drei Wochen zu verbringen.

Also. Bis die Tage!!!

Sari & Chris

Ps. Die Bilder sind im Blog leider irgendwo verteilt da es schier unmöglich ist das am Handy zu schaffen. ?? Und Bilder vom Manta Nachttauchgang kommen auch noch nach.