Berichte von 01/2016

Von Playa del Carmen bis in den Dschungel

Montag, 11.01.2016

So. Jetzt waren wir zwei Wochen fleißig unterwegs und dachten uns, jetzt wird´s wieder mal Zeit für einen Eintrag.

Weihnachten war dieses Jahr wirklich etwas besonderes für uns. Entspannt und schön gemütlich haben wir uns erstmal ein leckeres, ausführliches Frühstück gegönnt. Danach gings an den Strand, wo wir den Tag über in der Wah-Wah-Bar mit ein paar Mojitos und Bierchen genossen. Abends sind wir noch ein bisschen durch die Straßen gezogen. Allgemein haben wir hier nicht sehr viel von Weihnachtsstimmung mitbekommen, außer den Beleuchtungen natürlich.

Nach den Feiertagen sind wir dann mit der Fähre von Playa nach Cozumel gefahren. Mit entsetzen mussten wir feststellen, das unser Zimmer nur mit einem mittelmäßigen Ventilator ausgestattet war. Nach ersten Erkundungen war dann klar: eindeutiges Tourinest. Viele Tagesbesucher der Kreuzfahrtschiffe und haufenweise Amis verdeutlichten das noch mehr. Geplant war, dass Sari ihren Tauchschein macht und wir gemeinsam eines der zahlreichen, angeblich schönsten Riffe der Welt erkunden. Allerdings machten uns meine Erkältung und vorallem der utopische Preis von 500 Dollar für den Schein einen Strich durch die Rechnung. Wir haben uns dann kurzfristig für einen Roller entschieden und die Insel an Land umrundet. Abseits der Hauptstrasse von San Miguel auf Cozumel findet man doch wieder einige Abschnitte die bevorzugt von Mexikanern besucht werden und auch ein optimales Wasser zum Schnorcheln bieten.

Silvester war dann so ähnlich wie in Playa Weihnachten. Viel gemerkt hat man nicht davon. Genauso wurden auch keine Raketen geschossen und Böller gezündet. Wir haben uns sagen lassen, dass das in den Großstätten mehr gefeiert wird (mit Pistolen). Nach kurzer Suche haben wir dann eine Disco/Bar/Kneipe im ersten Stock mit Blick auf´s Meer gefunden.

Nach fünf Nächten hieß es dann wieder Rucksäcke packen, mit der Fähre nach Playa und weiter mit dem Bus nach Chetumal. Viel hat diese Stadt uns nicht bieten können. Ein Besuch im Maya Museum, lecker Essen im Fischrestaurant und billige Mojitos waren auch schon die Highlights der 3-tages Tour.

Da spontane Ideen meistens die besten sind, haben wir uns entschieden für zwei Wochen ein Mietwagen zu besorgen. Als erstes sind wir in den Dschungel gefahren, zur alten Mayastadt Coba. Das besondere an diesen Ruinen ist, das sie mitten im Dschungel sind und es dort eine der letzten Pyramiden gibt, die man noch selber hochklettern darf. Nicht ganz ungefährlich aber definitiv ein weiteres einmaliges Erlebnis. Nachdem wir die 45 Meter und ich meinen kollosalen Schweißausbruch überwunden hatten, genossen wir den sagenhaften Ausblick über das wildbewachsene Areal. In der nahegelegen Lagune haben wir unsere ersten beiden Krokodile gesehen. Angesichts des Schildes: Visit our friendly crocodiles waren wir doch sehr skeptisch als wir die Siluette eines Krokodiles am Ende vom Steg entdeckten. Als es sich aber doch bewegte und davon geschwommen ist, glaube ich hat man unseren Puls neben uns noch gespürt und gehört 🤐.

Über unseren Hotelplaner des Vertrauens Booking.com haben wir dann die nächste Unterkunft gesucht und gefunden.

Dschungel - kein Strom - kein fließend Wasser → Natur pur

Bei Tageslicht ein Traum. Nachts...naja!!! 😮

Ständig ist etwas zu hören oder im Lichtkegel der Taschenlampe zu sehen. Sari hat´s ziemlich passend formuliert: wir sind halt einfach beschissene Europäer! Der Besitzer, Esteban, versicherte uns zwar, dass alle gefährlichen Tiere im Winterschlaf sind, wiederlegte seine Aussage aber damit, dass vor zwei Wochen eines seiner Hühner (Esmeralda) von einer zwei-Meter Boa verspeisst wurde. Mischa, die deutsche Schäferhündin von Esteban, bewachte unsere Hütte die ganze Nacht und ist anscheinend recht geübt darin zu verjagen. (Ihr Kopf war sogar schon einmal im Maul eines Krokodils)

Ein wenig mehr Zivilisation erwartete uns an unserem nächsten Stopp: der wunderschönen Süßwasserlagune Bacalar. Warum hier keine und im Dschungel schon Krokodile leben, konnte uns bis Dato noch keiner sagen. Aber so ist es halt. Also genießen wir die Zeit am und manchmal auch im Wasser und freuen uns hier zu sein.

 

Abschließend möchten wir noch sagen, dass wir die wahrscheinlich schönste Zeit unseres Lebens haben.

Bis jetzt 😎

Quintana Roo, Campeche und Yucatan

Samstag, 23.01.2016

Ohne Unfall, Überfall, Raub oder sonstigen Zwischenfällen haben wir unseren zweiwöchigen Trip mit dem Mietwagen am vergangen Dienstag in Playa del Carmen abgeschlossen. Die 2100 km hat unser Dacia hervorragend überstanden und bei ungefähr 70 Cent pro Liter macht sogar das tanken wieder Spaß.

Von Bacalar in der Lagune im Osten der Halbinsel sind wir Richtung Westen gefahren. 350 km gerade durch den Dschungel. Vorbei an einigen Steinhaufen die die Mexikaner gerne als Maya Ruinen den Touristen verkaufen wollen. ;)

Nächstes Ziel: Ciudad del Carmen. Naja. Auf der Karte und im Google schauts super schön aus. Dort angekommen wurden wir dann von Massen an Verkehr und etlichen großen Firmen empfangen. Draußen am Golf von Mexiko zählten wir ungefähr sechs oder sieben Bohrinseln und die Fliegen am Strand wollten uns am liebsten mit Haut und Haaren fressen. XD

Weiter gings nach Campeche. Hauptstadt des westlichen Bundesstaats und bisher attraktivste Stadt für uns der Peninsular. Ein in den 90er Jahren komplett hergerichtetes und saniertes Stadtzentrum lädt zu langen Spaziergängen ein. Etwas verwunderlich war aber, dass in den Supermärkten kein Alkohol verkauft werden darf. Der Konsum von alkoholischen Getränken ist im und um das Zentrum ebenfalls verboten. Einzig allein zwei drei Bars und Restaurants haben die Genehmigung dafür. Ziemlich ernüchternd. Im warsten Sinne des Wortes. 😛 Die Markthalle bei uns in der Nähe war der Wahnsinn. Sie erinnerte uns sofort an einige arabische Länder. Allerdings mit seinem eigenem mexikanischen Charme. (und die Verkäufer waren nicht ganz so aufdringlich) Zwei ganze Fische, eine Art Barsch, mit Suppen, Getränke und Tortillas natürlich für 7 Euro!!!! Der Wahnsinn. Geschmeckt hats sau gut und irgendeine Vergiftung haben wir auch nicht bekommen.

Merida, die weiße Stadt war der letzte Stop auf der Runde. Zu unserem Glück war an dem Wochenende an dem wir da waren ein großes Stadtfest. Das kompette Zentrum war für jegliche motorisierte Fahrzeuge gesperrt um den Radlern freie Fahrt zu gewähren. Unzählige Essensstände und traditionelle Tanzvorführungen machten die ausgedehnte Sightseeingtour etwas erträglicher. XD Etwas Kultur darf eben nicht fehlen.

Auf unserem Endspurt Richtung Heimat, äh Playa del Carmen, besuchten wir, auf Empfehlung von Esteban, den wahrscheinlich bedeutensten Steinhaufen der Maya Kultur an: Chichen Itza. Eine gigantische Stadt mit einer Gesamtgröße von 1547 Hektar von denen bis Heute weite Teile immer noch im Untergrund oder der Verborgenheit des Dschungels verschollen sind.

Einen Tag nach unserer Ankunft in PdC fuhren wir mit dem ADO Bus Richtung Norden nach Chinquila und weiter mit der Fähre auf die Insel Holbox. Im Süden die Lagune Yalahao die von zahlreichen Pelikanen und Flamingos bewohnt wird (Krokodile und Schlangen angeblich auch). Im Norden die Vereinigung vom Golf von Mexiko mit dem Karibischen Meer. Die 42 km lange und nur 2 km breite Insel ist bekannt für seinen scheinbar, unendlich weiten, unberührten Strand, den Sari und ich am zweiten Tag erkundeten. Ungefähr 200 Meter vom Ufer entfernt gings über die Sandbänke Richtung Osten.

Am Tag zuvor haben wir schon gesehen, dass es hier recht hohe Ebbe und Flutunterschiede gibt. Also hieß es: Zeitig und vorallem vor Einbruch der Dunkelheit zurück zur Stadt. Anfangs gings noch recht gut über die Sandbänke. Als das Wasser dann unsere Kniee erreichte, haben wir uns entschlossen an Land weiter zu gehen. Nächstes Problem: ein ca. 15 m breiter Fluss der mit steigender Flut an Stärke zunimmt. Flip Flops an Rucksack und los gehts. Wasserstand nach 2 Meter: Hüfthöhe. Nach 3 Meter: Schulter. Rucksäcke waren bereits über unseren Köpfen. Nach 4 Meter: Kontakt zum Boden verloren. Ich hab meinen Rucksack rechts hochgehalten und in der linken Hand die feste Umklammerung von Saris Hand gespürt. Sehr fest. Schon ein bisschen schwierig nur mit den Beinen zu schwimmen. Bei nicht gerade leichter Strömung. Naja. Ende vom Lied war, wir sind auf der anderen Seite angekommen. Beide Rucksäcke nass, (Handys zum Glück trocken, an dieser Stelle herzlichen Dank an die Firma Deuter die hervorragende Rucksäcke herstellt) gefühlte Herzfrequenz von 200 und Sari fragte mich: War das jetzt gefährlich? NATÜRLICH NICHT!!!! XD

Auf dem nach Hause Weg zu unserem Hostel wo wir momentan im Zelt nächtigen sind wir dann noch von 5436798,5 Mücken zerstochen worden. Ein wunderschöner Tag neigt sich dem Ende. In der Nacht hats dann noch geschüttet wie aus Eimern. Mexikanische Zelte sind anscheinend nicht so dafür ausgelegt. Schee is da. 😎

Nichtsdestotrotz leben wir unseren Traum und sind jeden Tag über glücklich soviel erleben zu dürfen.

Grüße Sari und Chris